Richtig gute Nachrichten hatte Verkehrsminister Roger Lewentz zur "Umgehungswanderung" nach Miehlen und Marienfels mitgebracht: Der im Frühjahr erlassene Planfeststellungsbeschluss wurde nicht angefochten und damit besteht ab sofort Baurecht für die Umgehung. Der Spatenstich und damit der offizielle Startschuss zum Bau der Umgehung soll noch Ende 2015 erfolgen. Lewentz verkündete dies im Rahmen der "Umgehungswanderung", zu der die örtliche SPD eingeladen hatte.

Beginnend vom Industriegebiet Miehlen ging es, immer entlang der geplanten Umgehungstrasse, bis nach Marienfels. Unterwegs gab es an zahlreichen Stellen Informationen zum Bau und Verlauf der geplanten Umgehung. "Nach der Wanderung kann man sich viel besser vorstellen, wo genau die Trasse verlaufen wird und welche Bauwerke entstehen werden", so Carsten Göller, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.

Alle Informationen gab es aus erster Hand. Miehlens Ortsbürgermeister Georg Peiter und der ehemalige Ortsbürgermeister von Marienfels, Axel Harlos, konnten über die bisherigen und künftigen Schritte zur Realisierung der Umgehung berichten. Außerdem hatte Roger Lewentz Baupläne der Trasse mitgebracht und so wurde die zukünftige Umgehung auf der Wanderung lebendig. Derzeit laufen entlang der Trasse geotechnische Erkundungsbohrungen. Mit Hilfe der Bohrungen wird der Baugrund bis zu einer Tiefe von 30 Metern untersucht, um die letzten Details und Informationen für die Bauarbeiten zusammenzutragen. Die werden voraussichtlich 19 Millionen Euro kosten und Miehlen und Marienfels die langersehnte innerörtliche Entlastung bringen.

"Mit dem bevorstehenden Baustart geht endlich eine lange Planungszeit zu Ende und wir freuen uns auf den Start", so Verbandsgemeinderatsmitglied Heike Winter aus Miehlen zu den Nachrichten von Lewentz. Begrüßt wurde die Nachricht auch von MdL Jörg Denninghoff und dem SPD-Kreisvorsitzenden Mike Weiland, die beide an der Wanderung teilnahmen.

Mit Blick auf den nahenden Baustart wurde auch noch einmal an die Historie der Planung erinnert. Erste Überlegungen gab es in den 60er Jahren. Bevor es dann 1979 und 1988 die ersten Vorentwürfen für eine Umgehung gab. Weiter ging es dann erst wieder 1997 mit Vorplanungen. Ab 2003 wurde es dann immer konkreter und genehmigungsreife Entwürfe wurden erstellt. 2009 kam die Freigabe des Entwurfs durch das Verkehrsministerium in Mainz, es folgte die Abstimmung mit dem Rechnungshof und schließlich das Planfeststellungsverfahren. Das Verfahren wurde in diesem Jahr mit dem bestandskräftigen Beschluss erfolgreich abgeschlossen.

Abschluss der Wanderung war am Sauerborn mit gegrillten Würsten und kalten Getränken. Der SPD-Ortsverein um ihren Vorsitzenden Michael Sauerwein hatte den gemütlichen Abschluss der Wanderung vorbereitet.